Angststörungen und Panikattacken. Angst vor dem Fahrstuhl, Flugangst, Angst verfolgt zu werden, eine Insektenphobie, Angst vor Misserfolg oder die Angst vor dem eigenen Versagen. Ängste existieren in vielen unterschiedlichen Variationen und sind im eigentlichen Sinne eine natürliche Reaktion des Körpers auf Bedrohung. Der Körper erhitzt sich, die Atmung wird schneller, die Aufmerksamkeit schärft sich, das Herz fängt an zu rasen. Der Organismus stellt sich auf eine Flucht und Kampfsituation ein. Zum Problem werden derartige Angstreaktionen allerdings wenn sie übermäßig häufig auftreten und die körperlichen Begleiterscheinungen so stark werden dass sich die betroffenen Personen zurückziehen weil Ihnen die Bewältigung des Alltags immer schwerer fällt.

Hintergrund, Behandlung und Diagnose

Die Hirnforschung auf diesem Gebiet gab Ausschluss darüber, dass Angstreaktionen im sogenannten lymbischen System vielmehr dem Mandelkern induziert werden. Der Körper schüttet Stresshormone aus und die körperliche Aktivität nimmt schneller zu als der kognitive Apparat des Menschen Einfluss darauf haben kann. Die Kontrolle über Angstreaktionen kann die Großhirnrinde übernehmen. Allerdings nur wenn die neuronalen Bahnen zwischen den beiden genannten Gebieten ausreichend verknüpft sind.

Angststörungen werden meist erst nach einigen Jahren diagnostiziert. Bis dahin werden erst einmal alle Symptome wie Ohnmachtsgefühle, Herzrasen oder Durchfall auf einen körperlichen Ursprung hin untersucht. Erst bei Ausschluss körperlicher Ursachen suchen Menschen mit Panikattacken einen Psychotherapeuten auf.

Die therapeutische Behandlung, meistens in Form von kognitiver Verhaltenstherapie, kann zum Glück gute Erfolge zeigen und ausgesprochen wirksam sein. Die neuronalen Bahnen zwischen Mandelkern und Großhirnrinde können verstärkt werden, indem die Betroffenen aktiv mit Angstzuständen konfrontiert werden und dabei lernen dass ihnen nichts Schlimmes zustößt. Auch der Abbau von Stress und die Beschäftigung mit widerspenstigen Gefühlen sind hilfreich. Im Notfall helfen auch Medikamente wie Antidepressiva oder Beruhigungsmittel. Aufgrund der erheblichen Suchtgefahr wird davon aber eher abgeraten. Eine viel einfachere und auch deutlich gesündere Methode seine Angst zu bekämpfen und den eigenen Körper zu überlisten stellt regelmäßiger Ausdauersport dar. Dadurch soll vermittelt werden, dass körperliche Symptome wie eine erhöhte Pulsfrequenz, schnelle Atmung oder Schwitzen nicht gefährlich sind sondern anregend wirken und neue Energie wecken können.

Quelle: Geo Wissen. Nr 48. S.73.

Photo via unsplash by Fernando @cferdophotography

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