Hypnosetherapie bleibt für viele ein seltsames Unterfangen und auch wenn man immer öfter hört, dass sie sehr wirksam sein kann bei verschiedenen Problematiken, bleibt sie was abstraktes und kaum greifbares. Liegt man auf einer Coach wie bei psychoanalytischen Verfahren? Sitzt man? Wird man dazu gebracht herum zu laufen? Hypnosebehandlungen finden oft in der Praxis des jeweiligen Therapeuten statt, weil so auch eine gewisse Symbolik beibehalten werden kann. Da der Kern der Hypnosetherapie auf Ruhe und Gelassenheit beruht, werden gerade Praxisräume in ruhigen Stadtteilen bevorzugt, wo lauter Verkehrslärm nicht störend wirken kann. Bereits im Wartezimmer, insofern eine Praxis ein solches besitzt, kann man sich als Patient schon darauf einstellen bequemes Mobiliar und allgemein eine beruhigende Atmosphäre vorzufinden, um Abstand zur allgemeinen Alltagshektik zu gewinnen. Die Hypnosetherapieselber findet dann tatsächlich meistens, beziehungsweise im besten Fall, auf einer komfortablen Liegecouch statt, die einen eher an ein Ruhebett als an eine Massageliege erinnert. Sie ist oft mit einem Kissen oder einer Nackenrolle und einer Decke ausgestattet, um den Ruhezustands des Körpers schneller zu induzieren. Der Therapeut selber sitzt dabei oft auf einem Stuhl am Kopfende des Patienten. Grundsätzlich kann Hypnose auch am sitzenden Patienten zum Beispiel durchgeführt würden, entscheidend ist letztendlich die Methodik und Stil des jeweiligen Therapeuten.
Dennoch trägt gerade eine liegende Position zum angestrebten Entspannungszustand bei.
Genauso trägt eine beruhigende, meist indirekte und runter regulierbare Beleuchtung dazu bei. Zusätzlich wird bei einer Ersthypnose eines Patienten oft die Tageszeiten mit einbezogen. Physiologische Müdigkeitsphasen, die die Empfänglichkeit für Hypnosezustände verbessern, sind etwa zwischen 12-16 Uhr oder ab 20 Uhr. Bei Ersthypnosen allgemein ist zu beachten, dass die Anwesenheit von Dritten wie zum Beispiel enge Bezugspersonen des Patienten hinderlich sind, weil der Patient/die Patienten dadurch oft gehemmt ist, sich auf ein enges und tiefes Vertrauensverhältnis mit dem Therapeuten einzulassen. Grundsätzlich sind dies alles keine notwendigen Voraussetzungen, dennoch aber oft typisch angewandte Hilfsmittel als Hilfestellung für eine schnelle Indizierung einer Trance. Erfahrene Hypnotiseure sind sehr oft in der Lage auch unter „Extrembedingungen“, also gegen eine Reihe von hinderlichen Widerständen, eine Hypnose zu erwirken. Dennoch ist es gerade für die erste Sitzung üblich, eine möglichst optimale Situation zu schaffen und günstige äußere Voraussetzungen zu beachten. Dazu gehört auch, dem Patienten die eventuelle irrationale Angst vor einer Hypnosetherapie zu nehmen und ihn ausführlich über die Mechanismen und Wirkweisen der Therapie zu informieren. Denn auch innere Widerstände des Patienten müssen erst identifiziert und umgelenkt werden, um den Erfolg eines hypnotischen Zustands zu maximieren.
Quellen: Werner J. Meinhold, Das Grosse Handbuch der Hypnose – Theorie und Praxis der Fremd- und Selbsthypnose, 11. Auflage 2015, Kulmbach: ML Verlage
Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.
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