Schon lange wissen wir, dass uns zwischenmenschliche Beziehungen gut tun. Eine aktuelle Meta-Analyse zeigt auf, wie global und deutlich der Effekt von sozialer Eingebundenheit für die Gesundheit ist: Er kann mit den positiven Effekten von Alkoholabstinenz und der Aufgabe von Rauchen mithalten.

Ziel einer Meta-Analyse ist es, unterschiedliche Befunde, die sich im Laufe von Forschungsjahren ansammeln, zu einem aufschlussreichen Gesamtbild zusammenzufügen.

In diese Meta-Analyse wurden 148 Studien mit insgesamt 308.849 Teilnehmern einbezogen. Diese Studien erhoben einerseits die Qualität oder Quantität von sozialen Kontakten einer Person sowie deren Überlebensrate.

Das Ergebnis:

Soziale Eingebundenheit kann mit vielen gut bekannten gesundheitsfördernden Maßnahmen Schritt halten. Personen, die viele und gute zwischenmenschliche Kontakte pflegen, haben eine um 50% gesteigerte Überlebensrate. Dies ist in etwa so gesundheitsförderlich, als wenn ein starker Trinker abstinent wird oder ein Patient mit einer koronaren Herzkrankheit das Rauchen aufgibt. Dieser Effekt übersteigt zudem die gesundheitsförderliche Wirkung von Sport und von Normalgewicht im Vergleich zu Übergewicht.

Auch wichtig:
Die gesundheitsförderliche Wirkung von sozialen Kontakten ist unabhängig von vielen Kontextfaktoren ( Geschlecht, Alter, Ausgangsniveau der Gesundheit).

„Je mehr desto besser“: Eine besonders starke soziale Eingebundenheit ist einer mittleren Anzahl an sozialen Kontakten überlegen.

Wie erklärt sich das das?

Zunächst sorgen soziale Kontakte für Kommunikation, geistige Anregung und für Gedächtnistraining. Denn sie erfordern ständiges Merken erfordern. Darüber hinaus haben sie hohe Bedeutung für Lebensqualität und Psyche – Isolation, Einsamkeit und Verlassenheit sind mögliche Ursachen für Depressionen. Die positiven Folgen für den Körper erklären sich folgendermaßen: Soziale Eingebundenheit stärkt das Wohlbefinden, stärken die Immunabwehr und machen den Körper resistenter, etwa gegen Grippeviren. Stress und insbesondere psychischer Stress senken hingegen die Immunität.

Was heißt das für Sie?

Im hektischen Alltag ist es sicherlich nicht immer leicht, Freiraum für die Pflege sozialer Kontakte zu schaffen. Versuchen Sie, die vorhandenen Freiräume zu nutzen und sich regelmäßig mit Freunden zu treffen oder soziale Kontakte etwa in einem Verein zu pflegen.
Was zunächst als zunächst zusätzlicher Stress im sowieso schon hektischen Alltag erscheint, wird Ihnen langfristig als Stützpunkt in schwierigen Lebenslagen dienen.

Quelle:https://www.plosmedicine.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pmed.100031; www.de-in-mind.org

Photo via unsplash by Priscilla Du Preez

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