Promis als Vorbild für die eigene Gesundheit?!?
Die Diagnosen einiger Prominenter ziehen ein erhebliches Maß an Aufmerksamkeit auf sich. Erst kürzlich wurde in den Medien darüber berichtet, dass Angelina Jolie sich vorsorglich die Brüste amputieren ließ um Brustkrebs vorzubeugen. Daraufhin war in der Bevölkerung ein klarer Anstieg der Nachfrage nach Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen feststellbar. Doch sind diese öffentlichen Krankheitsberichte der Promis immer förderlich?
Einige Psychologen sind der Meinung, dass durch die in den Medien oftmals dramatisch dargestellten Krankheiten eine gewisse Angst geschürt werden kann irgendwann selbst unter diesen zu leiden. Die meisten Menschen allerdings haben den Krankheitsfall von Angelina Jolie oder ähnliche Diagnosen innerhalb von ein paar wenigen Wochen wieder vergessen. Weiterhin problematisch kann der positive Krankheitsverlauf von berühmten Menschen ausgelegt werden. Dieser kann bei eigenem erfolglosen Verlauf der Krankheit zu innerlichem Druck oder Versagensängsten führen.
Doch es gibt auch Fälle in denen die mediale Bekanntmachung einiger Krankheiten von Personen des öffentlichen Lebens zu Erfolg führt. Dies ist vor allem bei psychischen Erkrankungen der Fall. Depression beispielsweise bedarf noch viel Aufklärung. So wird sie oftmals noch als eine Form des eigenen Versagens und nicht als eigentliche Krankheit realisiert. Durch die Bekanntgabe dass auch Prominente an einer Depression erkranken können, wird dieses Vorurteil zunichte gemacht. Ein anderes positives Beispiel zeigt das öffentliche Interesse an Essstörungen wie Bulimie oder Magersucht. Die Scham ist oftmals zu groß zu dieser Krankheit zu stehen und sich Hilfe zu suchen. Wird durch die Medien aber klar, dass es viele Prominente gibt, die darunter leiden und zu dieser Krankheit öffentlich stehen und dagegen angehen wollen, kann dies eine hohe Motivation bei den Erkrankten auslösen sich in professionelle Behandlung zu geben.
Quelle: Spiegel Online. 28.06.13.
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