Kann Paartherapie bei völlig verzweifelten Paaren noch helfen?

Die bisher größte Untersuchung zur Wirksamkeit von Paartherapie hat gezeigt, dass sie sogar völlig verzweifelten Ehepaaren helfen kann, sofern beide die Partnerschaft verbessern wollen. Die Studie untersuchte die Langzeitwirkung von Paartherapie, teilgenommen haben 134 Ehepaare aus den USA, die meisten unter ihnen waren in ihren Dreißigern und Vierzigern, und etwas mehr als die Hälfte hatte Kinder. Alle Paare berichteten von „chronischen und schwerwiegenden Eheprobleme“ und häufigem Streit. Aber sie hofften, ihre Ehe zu verbessern.

Eingeschlossen wurden nur Paare, die schon seit einem längeren Zeitraum unglücklich waren. So wurden fast hundert Paare von der Studie ausgeschlossen, die zwar eine Paartherapie wollten, aber nicht die Kriterien von lang anhaltenden und schwerwiegenden Eheproblemen erfüllten.

Nach bis zu 26 Therapiesitzungen in einem Jahr, trafen sich die Psychologen mit den Paaren nach Beendigung der Therapie fünf Jahre lang etwa alle sechs Monate zur Nachsorge.

Nach Ende der Therapiesitzungen waren bei etwa zwei Drittel aller Paare signifikante Verbesserungen zu erkennen – für die Schwere der Krisen ein sehr gutes Ergebnis.

Nach den 5 Jahren waren etwa die Hälfte der Paare deutlich zufriedener mit der Ehe als zu Beginn der Therapie. Etwa ein Viertel lebte getrennt oder geschieden, und bei etwa einem Viertel waren keine signifikanten Veränderungen zu verzeichnen.

Wichtig ist, dass beide an der positiven Veränderung interessiert sind, nicht dem jeweils anderen die Schuld für Unzufriedenheit geben und offen für eine Entwicklung sind. Bei diesen Paaren war schon nach Ende der Therapie abzusehen, wie beständig sich die Veränderungen in den kommenden Jahren halten würden.

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