Eine Partnerschaft zwischen Mitleid und Frustration
Depressive Menschen sind meist antrieblos und empfinden nur noch wenig Freude am Leben. Gefühle zulassen und zeigen, weinen oder lachen fällt Ihnen sehr schwer. Das belastet auf lange Sicht natürlich nicht nur die Betroffenen selber. Auch ihre Lebenspartner werden einer harten Probe unterzogen. Es bildet sich ein schmaler Grad zwischen Mitleid und Wut. Angst und Hilflosigkeit. Partner von Depressiven befinden sich meist in einer permanenten Stresssituation, die sich ebenfalls sehr schädlich auf ihr Seelenleben auswirken kann.
Ein erster Ausweg aus dieser bedrückenden Situation ist die Kenntnis über die Krankheit.
Wenn man die Krankheit und ihre Symptome versteht, versteht man auch schneller und eher das Verhalten eines depressiven Menschen. Partner sollen allerdings nicht selber den Therapeuten für die Betroffenen darstellen. Sie können aber eine Hilfe sein bei der Strukturierung des Alltags oder der Erinnerung an die regelmäßige Tabletteneinnahme. Sie können eine alternative und positivere Sicht des Lebens vermitteln.
Sie sollten unterstützend wirken aber eventuell auch selber um Unterstützung bitten um nicht mit in die Krankheit hineingezogen zu werden. Hierfür gibt es unterschiedliche Anlaufstellen. Ein niedergelassener Psychotherapeut kann ebenso hilfreich sein wie eine Selbsthilfegruppe. Wo Sie diese in der Nähe finden, erfahren Sie beispielsweise beim Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker in Bonn (BApK).
Quelle: Spiegel Online. Artikeln vom 31.07.13
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